Wer sich mit ETFs beschäftigt stellt schnell fest, dass die Namen dieser Produkte auf den ersten Blick kompliziert sind. Ein typischer ETF-Name kann lauten:
"iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) Hedged"
Ein ETF-Name enthält viele Begriffe und Abkürzungen. Doch hinter jedem Teil steckt eine wichtige Information. Wer die ETF-Bezeichnungen versteht, kann gezielter investieren, Gebühren und Risiken besser einschätzen und unnötige Fehler vermeiden. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie ETF-Namen aufgebaut sind, was sie bedeuten und worauf du achten solltest.
ETF-Namen folgen einem relativ einheitlichen Muster und setzen sich aus 7 Bestandteilen zusammen:
ETF-Anbieter | Produktlinie | Index & Thema | Regulatorik | Währung | Ertragsverwendung | Zusatzmerkmale |
---|---|---|---|---|---|---|
iShares | Core | MSCI World | UCITS ETF | USD | Acc | Hedged |
Mehr Beispiele | ||||||
Amundi | Core | ATX | ETC | EUR | acc | ESG |
iShares | Edge | Bitcoin | ETF | GBP | dist | SRI |
Vanguard | Prime | Defense | ETP | Hedged | Value | |
Xtrackers | FTSE All-World | UCITS | USD |
Die Bezeichnung eines ETF setzt sich aus 7 Bausteinen zusammen. Den Beginn macht immer der Name des ETF-Anbieters. Der ETF-Anbieter zeigt welche Fondsgesellschaft den ETF aufgelegt hat. Zu den beliebtesten ETF-Anbietern in Europa gehören Amundi, iShares (BlackRock), DWS (Xtrackers) und Vanguard.
Einige ETF-Anbieter nutzen Bezeichnungen wie "Core", "Prime" oder "Edge" um besondere Eigenschaften des ETFs hervorzuheben. Häufig handelt es sich dabei um den Namen der Produktlinie (alternativ: Produktserie oder -gruppe) zu der ein ETF gehört. In Produktlinien werden ETFs zusammengefasst, die besondere Eigenschaften, wie geringe Kosten oder Beliebtheit, teilen. Für diesen Teil der Bezeichnung gibt es keine verbindliche Regeln.
Tipp: Vor dem Kauf immer das ETF-Factsheet lesen, um Verwechselungen mit anderen ETFs zu vermeiden.
Nach dem Namen des ETF-Anbieters und ggf. der Produktlinie folgt in der Regel der Indexname oder das Thema. Der Aufbau ist meist ähnlich. Zuerst kommt der Name des Indexanbieters, zum Beispiel MSCI oder FTSE. Danach wird angegeben, auf welche Region, Land oder Thema sich der Index bezieht. Die Bezeichnung "World" steht für weltweite Aktien. Der Begriff "Global Water" für Aktien aus der weltweiten Wasserindustrie. Häufig findet man noch einen Hinweis auf die Strategie wie etwa "Value", "Momentum" oder "SRI".
Hier ein paar Beispiele zur Veranschaulichung:
Was steckt hinter den Abkürzungen?
Die Namensgebung ist kein Zufall. Sie soll Anlegern helfen, schnell und einfach zu erkennen, ob ein ETF zu ihrer Strategie passt. Wer also weiß, worauf zu achten ist, kann mit einem Blick auf den Namen bereits wichtige Informationen herausfiltern.
Auf den Indexnamen folgt häufig die Abkürzung "UCITS". Die europäische UCITS-Richtlinie, beinhaltet strenge Vorschriften zu Risikostreuung, Transparenz und Anlegerschutz für private Investoren in Europa.
Im Anschluss folgt häufig die Abkürzung ETF. Damit ist eindeutig ausgewiesen, dass es sich bei dem Produkt um einen ETF handelt. Wenn die Kürzel ETC, ETN oder ETP am Ende des Produktnamens stehen, handelt es sich um eine andere Kategorie von Finanzprodukten.
ETP (Exchange Traded Product) ist ein Sammelbegriff für börsengehandelte Anlageprodukte. Es gibt drei Hauptarten von ETPs:
In Europa sind ETFs nicht wie in den USA für ein einzelnes Asset wie Gold oder Bitcoin zugelassen. Aus diesem Grund werden in Europa ETCs für Rohstoffe wie Gold oder ETPs für Single Assets wie Bitcoin genutzt. ETCs und ETPs sind ähnlich wie ETFs an der Börse handelbar, unterliegen aber anderen regulatorischen Rahmenbedingungen.
Wichtig: Ein ETP muss nicht immer ein ETF sein! Immer genau hinsehen und nicht einen ETF mit einem ETP, ETC oder ETN verwechseln!
Der Namensbaustein "Währung" zeigt auf einen Blick, ob du ein Fremdwährungsrisiko eingehst. Die wichtigsten Währungsbezeichnungen die ETF-Anleger kennen sollten:
Währung | Abkürzung | Zeichen |
---|---|---|
Euro | EUR | € |
US-Dollar | USD | $ |
Britische Pfund | GBP | £ |
Chinesische Renminbi | CNY | ¥ |
Schweizer Franken | CHF |
Dieser Teil des ETF-Namens zeigt, ob ein ETF seine Erträge an die Anleger ausschüttet oder diese reinvestiert (thesauriert). Bei Aktien-ETFs werden Ausschüttungen aus Dividenden bezeichnet. Bei Anleihen-ETFs sind es Zinserträge.
Um es Anlegern einfach zu machen, werden häufig zusätzliche Abkürzungen an die ETF-Namen angehängt:
Der Begriff "Hedged" zeigt, ob es sich um einen währungsgesicherten ETF handelt. Die Abkürzung "EUR Hedged" bedeutet beispielsweise, dass der ETF gegenüber dem US-Dollar währungsgesichert ist. Einige währungsgesicherte ETFs tragen die Zusätze Daily (täglich) oder Monthly (monatlich). Diese Angaben machen deutlich, wann die Währungsabsicherung angepasst wird.
Der Indextyp gibt an, wie der Index mit Zinsen und Dividenden umgeht:
Weitere Indexzusätze, die manchmal im ETF-Namen enthalten sind.
Mit Long-, Short- und Leveraged werden verschiedene Anlagestrategien bezeichnet:
Wer die Bestandteile eines ETF-Namens versteht, spart nicht nur Zeit, sondern trifft auch fundiertere Anlageentscheidungen.
In einem einzigen ETF-Namen stecken oft Informationen über den Anbieter, den abgebildeten Index, die Anlagestrategie, die Region, Nachhaltigkeitskriterien und sogar die Ausschüttungspolitik. Das klingt nach viel, ist aber mit ein bisschen Übung leicht zu erkennen.
Wer etwa zwischen einem "MSCI World", einem "SRI", einem "Momentum" oder einem "Emerging Markets"-ETF unterscheiden kann, weiß sofort, worin investiert wird und worin nicht. So vermeidest du ungewollte Risiken und investierst gezielter.
Gerade bei der Vielzahl an verfügbaren ETFs ist es wichtig, schnell zu erkennen, ob ein Produkt überhaupt zur eigenen Anlagestrategie passt.
Tipp: Mehr Informationen zu ETFs findest du in unserer ETF-Suche.
In unserer ETF-Suche findest du neben dem Namen noch weitere Informationen wie Kosten, Ertragsverwendung und Replikationsmethoden.
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