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ETF-Abkürzungen & Namen einfach erklärt 🏔️ ETF.at

fabian taterka Fabian Taterka
Stand: 18.06.2025

Einführung

Wer sich mit ETFs beschäftigt stellt schnell fest, dass die Namen dieser Produkte auf den ersten Blick kompliziert sind. Ein typischer ETF-Name kann lauten:

"iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) Hedged"

Ein ETF-Name enthält viele Begriffe und Abkürzungen. Doch hinter jedem Teil steckt eine wichtige Information. Wer die ETF-Bezeichnungen versteht, kann gezielter investieren, Gebühren und Risiken besser einschätzen und unnötige Fehler vermeiden. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie ETF-Namen aufgebaut sind, was sie bedeuten und worauf du achten solltest.

Bestandteile ETF-Name

ETF-Namen folgen einem relativ einheitlichen Muster und setzen sich aus 7 Bestandteilen zusammen:

  1. ETF-Anbieter: Welche Fondsgesellschaft verwaltet den ETF?
  2. Produktlinie: z.B. Core = günstige Produktlinie von iShares (BlackRock)
  3. Index & Thema: Welcher Index oder welches Thema wird abgebildet?
  4. Regulatorik: z.B. UCITS, ETF oder ETP
  5. Währungsangabe: z.B. EUR, USD oder GBP
  6. Ertragsverwendung: ausschüttend oder reinvestierend
  7. Zusatzmerkmale: z.B. Nachhaltigkeit, Währungssicherung oder Hebel

Beispiel:

ETF-AnbieterProduktlinieIndex & ThemaRegulatorikWährungErtragsverwendungZusatzmerkmale
iSharesCoreMSCI WorldUCITS ETFUSDAccHedged
Mehr Beispiele
AmundiCoreATXETCEURaccESG
iSharesEdgeBitcoinETFGBPdistSRI
VanguardPrimeDefenseETPHedgedValue
XtrackersFTSE All-WorldUCITSUSD
Quelle: ETF.at (Stand: 18.06.2025)

1. ETF-Anbieter: Wer verwaltet den ETF?

Die Bezeichnung eines ETF setzt sich aus 7 Bausteinen zusammen. Den Beginn macht immer der Name des ETF-Anbieters. Der ETF-Anbieter zeigt welche Fondsgesellschaft den ETF aufgelegt hat. Zu den beliebtesten ETF-Anbietern in Europa gehören Amundi, iShares (BlackRock), DWS (Xtrackers) und Vanguard.

2. Produktlinie: Zu welcher Serie gehört der ETF?

Einige ETF-Anbieter nutzen Bezeichnungen wie "Core", "Prime" oder "Edge" um besondere Eigenschaften des ETFs hervorzuheben. Häufig handelt es sich dabei um den Namen der Produktlinie (alternativ: Produktserie oder -gruppe) zu der ein ETF gehört. In Produktlinien werden ETFs zusammengefasst, die besondere Eigenschaften, wie geringe Kosten oder Beliebtheit, teilen. Für diesen Teil der Bezeichnung gibt es keine verbindliche Regeln.

Tipp: Vor dem Kauf immer das ETF-Factsheet lesen, um Verwechselungen mit anderen ETFs zu vermeiden.

3. Index & Thema: In was wird investiert?

Nach dem Namen des ETF-Anbieters und ggf. der Produktlinie folgt in der Regel der Indexname oder das Thema. Der Aufbau ist meist ähnlich. Zuerst kommt der Name des Indexanbieters, zum Beispiel MSCI oder FTSE. Danach wird angegeben, auf welche Region, Land oder Thema sich der Index bezieht. Die Bezeichnung "World" steht für weltweite Aktien. Der Begriff "Global Water" für Aktien aus der weltweiten Wasserindustrie. Häufig findet man noch einen Hinweis auf die Strategie wie etwa "Value", "Momentum" oder "SRI".

Hier ein paar Beispiele zur Veranschaulichung:

  • iShares Core MSCI World UCITS ETF (Acc)
  • iShares MSCI World SRI UCITS ETF (Acc)
  • iShares Edge MSCI World Momentum Factor UCITS ETF
  • iShares Global Water UCITS ETF

Was steckt hinter den Abkürzungen?

  • MSCI: Der Name des Indexanbieters.
  • World: Der ETF investiert breit gestreut in Unternehmen aus Industrienationen weltweit.
  • SRI: Kurz für Socially Responsible Investment. Das bedeutet, die enthaltenen Unternehmen müssen bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
  • Momentum Factor: Der ETF setzt auf Aktien, die sich in einem Aufwärtstrend befinden.
  • Global Water: Der ETF investiert in Unternehmen aus der Wasserindustrie

Die Namensgebung ist kein Zufall. Sie soll Anlegern helfen, schnell und einfach zu erkennen, ob ein ETF zu ihrer Strategie passt. Wer also weiß, worauf zu achten ist, kann mit einem Blick auf den Namen bereits wichtige Informationen herausfiltern.

4. Regulatorik: Erfüllung rechtlichen Anforderungen

Auf den Indexnamen folgt häufig die Abkürzung "UCITS". Die europäische UCITS-Richtlinie, beinhaltet strenge Vorschriften zu Risikostreuung, Transparenz und Anlegerschutz für private Investoren in Europa.

Im Anschluss folgt häufig die Abkürzung ETF. Damit ist eindeutig ausgewiesen, dass es sich bei dem Produkt um einen ETF handelt. Wenn die Kürzel ETC, ETN oder ETP am Ende des Produktnamens stehen, handelt es sich um eine andere Kategorie von Finanzprodukten.

ETP (Exchange Traded Product) ist ein Sammelbegriff für börsengehandelte Anlageprodukte. Es gibt drei Hauptarten von ETPs:

  • ETFs (Exchange Traded Funds): Sonderform mit eigenem Fondsvermögen, oft physisch besichert
  • ETCs (Exchange Traded Commodities): Speziell für Rohstoffe gedacht
  • ETNs (Exchange Traded Notes): Schuldverschreibungen ohne echtes Eigentum am Basiswert

In Europa sind ETFs nicht wie in den USA für ein einzelnes Asset wie Gold oder Bitcoin zugelassen. Aus diesem Grund werden in Europa ETCs für Rohstoffe wie Gold oder ETPs für Single Assets wie Bitcoin genutzt. ETCs und ETPs sind ähnlich wie ETFs an der Börse handelbar, unterliegen aber anderen regulatorischen Rahmenbedingungen.

Wichtig: Ein ETP muss nicht immer ein ETF sein! Immer genau hinsehen und nicht einen ETF mit einem ETP, ETC oder ETN verwechseln!

5. Währung: Sicherheit auf einen Blick

Der Namensbaustein "Währung" zeigt auf einen Blick, ob du ein Fremdwährungsrisiko eingehst. Die wichtigsten Währungsbezeichnungen die ETF-Anleger kennen sollten:

WährungAbkürzungZeichen
EuroEUR
US-DollarUSD$
Britische PfundGBP£
Chinesische RenminbiCNY¥
Schweizer FrankenCHF
Quelle: ETF.at (Stand: 18.06.2025)

6. Ertragsverwendung: Ausschütten vs. Reinvestieren

Dieser Teil des ETF-Namens zeigt, ob ein ETF seine Erträge an die Anleger ausschüttet oder diese reinvestiert (thesauriert). Bei Aktien-ETFs werden Ausschüttungen aus Dividenden bezeichnet. Bei Anleihen-ETFs sind es Zinserträge.

Um es Anlegern einfach zu machen, werden häufig zusätzliche Abkürzungen an die ETF-Namen angehängt:

Ausschüttende ETFs (engl. distributing):

  • Dist
  • Dis
  • D

Thesaurierende ETFs (engl. accumulating):

  • Acc
  • C

7. Zusatzmerkmale: Was gibt es noch zu beachten?

Hebel

Der Begriff "Hedged" zeigt, ob es sich um einen währungsgesicherten ETF handelt. Die Abkürzung "EUR Hedged" bedeutet beispielsweise, dass der ETF gegenüber dem US-Dollar währungsgesichert ist. Einige währungsgesicherte ETFs tragen die Zusätze Daily (täglich) oder Monthly (monatlich). Diese Angaben machen deutlich, wann die Währungsabsicherung angepasst wird.

Indextyp

Der Indextyp gibt an, wie der Index mit Zinsen und Dividenden umgeht:

  • TR, GR: TR steht für Total Return (Gesamtrendite) und GR für Gross Return (Bruttorendite). Der Index ist ein Performance-Index und bezieht seine Dividenden brutto in die Index-Berechnung ein.
  • NR, TRN: NR steht für Net Return und TRN steht für Total Return Net. Der Index bezieht seine Dividenden nach Abzug der Quellensteuer (netto) in die Indexberechnung ein.
  • PR: PR steht für Price Return. Der Index bezieht Zinsen und Dividenden überhaupt nicht in die Index-Berechnung ein.

Indexzusätze

Weitere Indexzusätze, die manchmal im ETF-Namen enthalten sind.

  • Capped: Der Begriff bezeichnet eine Obergrenze für die im Index enthaltenen Bestandteile (z.B. Unternehmen, Länder oder Branchen).
  • Ex: Die Abkürzung "ex" zeigt, dass bestimmte Bestandteile (z.B. Unternehmen, Länder oder Branchen) aus dem Index ausgeschlossen wurden.

Long, Short & Leveraged

Mit Long-, Short- und Leveraged werden verschiedene Anlagestrategien bezeichnet:

  1. Wenn du in einen Long-ETF investierst, setzt du auf steigende Kurse. Das bedeutet, wenn der zugrunde liegende Index (z.B. ATX, S&P 500 oder Nasdaq 100) im Wert steigt, dann steigt auch der Kurs deines Long-ETFs. Der ETF bildet also die positive Entwicklung des Index eins zu eins nach.

    Merke: Long-ETF = "long position" = man glaubt an steigende Kurse

  2. Ein Short-ETF verhält sich genau entgegengesetzt zu einem Long-ETF. Das bedeutet, wenn der Index steigt, fällt der ETF entsprechend. Short-ETFs werden genutzt, um kurzfristig auf einen fallenden Markt zu setzen. Short-ETFs sind Produkte, die in der Regel nicht von klassischen "Buy&hold"-Anlegern genutzt werden.

    Wichtig: Short-ETFs sind nicht gut für lange Zeiträume, weil sie sich jeden Tag neu anpassen.

  3. Ein Leveraged-ETF (deutsch: Hebel-ETF) ist ein spezieller ETF, der die tägliche Kursbewegung eines Index mit einem Hebel verstärkt. Es diese ETFs als Long- und als Short-Varianten. Der Hebel wirkt in beide Richtungen: Gewinn und Verlust werden verdoppelt oder verdreifacht, je nach Hebel. Die Zahlen "1x, 2x oder 3x" geben dann an, wie hoch der "Hebel" auf das Fallen oder das Steigen des Index ist.

    Wichtig: Leveraged-ETFs beinhalten ein hohes Risiko und sind sehr volatil. Sie eigenen sich für sehr erfahrene Anleger, die wissen was sie tun und das Anlageprospekt genau verstanden haben.

Fazit: ETF-Namen sind doch einfach!

Wer die Bestandteile eines ETF-Namens versteht, spart nicht nur Zeit, sondern trifft auch fundiertere Anlageentscheidungen.

In einem einzigen ETF-Namen stecken oft Informationen über den Anbieter, den abgebildeten Index, die Anlagestrategie, die Region, Nachhaltigkeitskriterien und sogar die Ausschüttungspolitik. Das klingt nach viel, ist aber mit ein bisschen Übung leicht zu erkennen.

Wer etwa zwischen einem "MSCI World", einem "SRI", einem "Momentum" oder einem "Emerging Markets"-ETF unterscheiden kann, weiß sofort, worin investiert wird und worin nicht. So vermeidest du ungewollte Risiken und investierst gezielter.

Gerade bei der Vielzahl an verfügbaren ETFs ist es wichtig, schnell zu erkennen, ob ein Produkt überhaupt zur eigenen Anlagestrategie passt.

Tipp: Mehr Informationen zu ETFs findest du in unserer ETF-Suche.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wo finde ich weitere Informationen zu einzelnen ETFs?

In unserer ETF-Suche findest du neben dem Namen noch weitere Informationen wie Kosten, Ertragsverwendung und Replikationsmethoden.





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